Museum für Gegenwartskunst
am Humboldthafen

 

K O N Z E P T

Die heutige Situation am Humboldthafen stellt sich als ein Zusammentreffen unterschiedlicher Situationen dar, in denen der Berliner Hauptbahnhof in seiner Maßstäblichkeit, Materialität, Konstruktion und Funktion nicht mit seiner Umgebung verknüpft ist. Zusätzlich ist er als forcierendes Element der Landschaft Fremdkörper in der angrenzenden Stadtlandschaft und dient durch seine überwiegende Nutzung als Umsteigebahnhof als städtischer Verteiler.
Das Neue Museum am Humboldhafen stellt sich in der gegebenen Situation als forcierendes Element der Stadt dar und bildet so einen Gegenpol zum Bahnhof. Direkt am nördlichen Humboldhafen gelegen schafft es zusammen mit dem neuen Humboldpark eine neue Mitte und wird somit als Orientierungspunkt für die Bereiche um den Humboldhafen wahrgenommen. Gleichzeitig stärkt es durch seine Positionierung an der Nahtstelle zwischen Spree und Stadt die Uferbereiche und schafft somit neue Stadtraumqualitäten am Wasser.

 

s c h w a r z p l a n

A N A L Y S E

Grundlage und Hauptbestandteil des Entwurf war die Analyse der beiden "Hauptadern" der Stadt Berlin: Die Spree und das Stadtbahnnetz. So wurde die angrenzende Bebauung und die Reaktion der Stadtstruktur auf diese Grenzen betrachtet. Es wurde ersichtlich wie Achsen und Platzfolgen teils diese Grenzen überwinden und Brücken für Stadtstrukturen schlagen und an aderer Stelle Stadtteile von der Stadtbahn getrennt wurden. Das Gebiet um den Hauptbahnhof wird zwar von diesen beiden Adern beeinflusst, ist jedoch als städtischer bzw. stadtlandschaftlicher Raum bislang undefiniert. Das neue Museum am Humboldthafen schafft nun eine neue Mitte für das Stadtgebiet rund um die Charité und gleichzeitig ein städtebauliches "Tor" hin zum Bahnhofsvorplatz. Somit wird dieses Gebiet über die Spree hinweg näher an den Bahnhof gerückt und in dessen Bezug neu definiert.

 

   

 


   
 
s t ä d t e b a u l i c h e  a n a l y s e
 
 

l a g e p l a n  /  h u m b o l d t h a f e n

 

G I A C O M E T T I S  G R A N D E  F E M M E  II

Nach der städtebaulichen Verortung wurde von einem Ausstellungsstück ausgehend ein Raum entwickelt, der dann zum Konzept des Gebäudes weiterführt. Herzstück des Museums ist Alberto Giacomettis bronzene Skulptur "Grand femme II".                                                                    Giacomettis Figuren Erhabenheit und Würde. Gleichzeitg kommt durch das Ausstellen einer Skulptur die die Darstellung eines Menschen zum Thema hat eine weitere Idee zum Tragen: das "sich nähern" einer Person an eine Andere im Raum. Diese zwei Themen beinhalten die Leitgedanken des Gebäudes. Erhabenheit erfordert die richtige Stimmung um sie zu spüren, Athmosphäre die mit Licht geschaffen wird. Ein hoher, nach oben in den Himmel sich öffnender Raum, difuses Licht an den fein strukturierten Wänden schafft einen der Skulptur angemessenen Hintergrund. Ergänzend dazu wird das "sich nähern" aus einer Distanz heraus über einen weiten, in diffuses Licht getauchten Raum thematisiert. Im Schutz der Dunkelheit, eine Person beäugen, prüfen, beobachten bis die Fremde zur Vertrautheit wird und ein Nähern erfolgen kann. Duch das eintauchen in den hohen lichtdurchfluteten, sich nach oben ins Freie öffnenden Raum der Skulptur tritt man aus der schützenden Dunkelheit heraus in den Bereich der Figur. Das Spüren von Erhabenheit und Würde und das "sich nähern und bekanntmachen" wird durch den Umgang mit Raum, Licht und Schatten, Enge und Weite unterstützt.

 

a u s t e l l u n g s r a u m
 
 
   

 e i n g a n g  f o y e r

 

p e r s p e k t i v e  v o m  h a u p t b a h n o f

  

 

 


p e r s p e k t i v e  /  s c h n i t t  h u m b o l d t h a f e n

 

 

 

 

 

 

 

 

 

m o d e l l  m1:1000

 

E N T W U R F  2008  M I T  nikola savic  A M  lehrstuhl für städtebau

 

 

 

S T Ä D T E B A U

Die Piazza Navona ist einer der meistbesuchten Plätze Roms. Das barocke Ensemle bildet einen geschichtsträchtigen Rahmen indem der temporäre Ausstellungsbau die gewünschte Aufmerksamkeit erhält. Durch die kompositorische Vollkommenheit des Platzes nimmt der Neubau als kontrastierender Eingriff eine besondere Stellung ein.

Der sonst unantastbare Freiraum zwischen den berühmten Brunnen schafft die optimale Vorraussetzung für eine provokative und einprägsame Installation. Mit der Idee des Durchgangsbaus soll der Besucherstrom aufgefangen werden und im „Vorbeigehen“ auf die Thematik des Futurismus gestoßen werden. Ziel ist es hierbei die Eindrücke der Römischen Altstadt mit ihren unzählbaren kunstvollen Bauwerken in einen neuen Kontext zu stellen.

Die provokativ geäußerte Forderung der Futuristen, die alten Künste zu verwerfen, inszeniert der Bau mit seiner unkonventionellen Gestaltung. Die halbtransparente Fassade spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Von außen lassen sich die auf den Rampen auf und abgehenden Menschenströme nur schemenhaft erkennen. Es soll an die, von den Futuristen verehrten Bewegung erinnern. Gleichzeitig wird die Umgebung fragmentarisch in der kristallinen Fassade gespiegelt.

Wie in der Flugmalerei wird so Umgebung und Bewegung in zerbrochener Form dargestellt. Auch beim Gang durch den „Schlauch“ die Rampe hoch, gewährt die bedruckte Aussenfassade nur verzerrte Blicke auf den Platz. Die innen liegende Fassade dagegen zeigt in Form von Projektion Videoinstallationen, die Information bezüglich der futuristischen Bewegung sowie ihrer Werke zeigt. Oben angelangt laden Sitzkissen zum Ausruhen und Beobachten des Platzes ein.

Ein großes Fenster ermöglicht den ungewohnten erhöhten Blick auf den Vier-Ströme- Brunnen. Im offenen Freiraum im Innern des Ausstellungsbaus gibt es die Möglichkeit Vorträgen und anderen Vorstellungen beizuwohnen. Da jegliche Bezüge zur Stadt fehlen kann man hier von der beinahe erschlagenden kulturellen Fülle Roms abtauchen und sich dem Thema des Futurismus widmen.

 

a n a l y s e  b e s u c h e r s t r ö m e 
 

  g r u n d r i s s  EG

 

g r u n d r i s s  1.OG

  

 

a n s i c h t  I
 

 

a n s i c h t  II
 

 

 

s p r e n g p e r s p e k t i v e

  

 

m o d e l l  m1:100

   

 

 

 

 

p e r s p e k t i v e n
 

 

d a r s t e l l u n g  i n n e n r a u m

 

 

E N T W U R F  2006  M I T  sebastian heinzelmann  A M  lehrstuhl für architekturtheorie

 

 

 

K O N Z E P T

Schon aus der Ferne sorgt die expressive Form des Bach-hauses mit dem hervorspringenden Konzertsaal für Aufsehen und einen bleibenden Eindruck. Von "Sound und Licht-Säulden", die sich im Inneren des Gebäudes fortführen, werden Passanten eingeladen, sowie in das Bach-Haus begleitet. Die Bekleidung der vorgehängten hinterlüfteten Fassade besteht aus verföochtenen Edelstahlbändern. Durch die Brechung des Lichts auf der glänzenden Metalloberfläche führen die sich ändernden Lichtstimmungen zu changierenden Farben und einzigartigen Reflexionen, die dem Gebäude seinen vollkomen eigenen Charakter geben. Je nach Witterung entmaterialisiert sich das Volumen und löst sich dabei fast gänzlich in der Umgebung auf. Die unendliche Vielfalt der Musik spiegelt sich hier wieder. Der farblich dezente Innenraum in hellen Weiß- und Grautönen lässt das Volumen wirken und konzentriert auf die akkustische Wahrnehmung. Dank des fliessenden Raumes ist es möglich, auch während eines Rundganges oder dem Betrachten einer Ausstellung, dem laufenden Konzert zuzuhören. Das ganze Gebäude fungiert als Klangkörper, der den Schall bis zum Cafe, am anderen Ende des Hauses trägt. Im Konzertsaal sorgt die raumhohe Anordnung von Holz-Akkustikpaneelen für ein optimales Klangerlebnis und lässt den Raum wirken. Durch hinter den Paneelen angebrachte Leuchten wird der Raum indirekt beleuchtet und der Raumeindruck unterstützt. Die Aufgabe bestand darin ein Konzerthaus ohne Berücksichtigung eines städtabaulichen Kontextes zu entwerfen. Der Schwerpunkt lag auf Gestalt und innerer Organisation.

 

   

 g r u n d r i s s  EG / 1.OG

 

 m o d e l l m1:200 / e m p f a n g s t r e s e n

 

 

 s c h n i t t m o d e l l  k o n z e r t s a a l  m1:50

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

m a t e r i a l p r o b e n

 

E N T W U R F  2005  A M  lehrstuhl für innenraumgestaltung

 

Fussgängerbrücke in Giessen

 

K O N Z E P T

Die neue Fussgängerbrücke in Giessen hat die Aufgabe eine Verbindung zwischen der Nord und Südstadt zu schaffen. Es bietet sich also an vorhandene Achsen und Verkehrwege aufzunehmen. Aus diesem Grund schlage ich als Standort auf Seiten der Weststadt eine Uferstelle vor, auf die ohnehin eine wichtige Wegachse hinführt. Die Brücke soll diese Achse aufnehmen und so die beiden Stadtteile verbinden, ohne unnötige Wege zu schaffen. Um den Bootsverkehr auf der Lahn weiterhin gewährleisten zu können, musste eine Lösung gefunden werden, die zumindestens vorübergehen eine Durchfahrt ermöglicht. Um den kostspieligen Bau einer Rampe zu verhindern, und so die Lahnufer im ihrer Attraktivität zu erhalten, entschied ich mich für die Planung einer beweglichen Brücke. Die Konstuktion der Brücke hat ihren Ursprung im Aufbau eines Riesenrades. Am oberen Teil sind die tragenden Hängeseile befestigt,am Unteren der Gehweg angehangen. Dieses bildet ein sehr günstiges statisches System. Als Aufhänger für eine Hängebrücke verwendet, kann es die entstehenden Zugkräfte günstig über die Radachse umleiten. Zugkräfte, die im Hängeseil anfallen führen im Gehweg zu Spannung, welche wiederum das Hängeseil entlastet. Die gesamte Last wird über die Achse in das Fundament eingeleitet. Eine feste Rückverankerung ist daher nicht notwendig. Ein weiterer Vorteil einer solchen Konstruktion ist der geringe Aufwand, mit dem sich der Gehweg anheben lässt. Eine geringe Gegendrehung am Rad, verursacht durch eine Seilwinde, führt zu einer Straffung des Hängeseils, welches den Gehweg in Bogenform nach oben zieht. Durch die Drehung des Rades erhält der Gehweg auch die hierzu benötigte Verlängerung. Somit kann annähernd eine Höhe erreicht werden, die dem Durchhang der Tragseile in Normallage entspricht. Das Rad wurde zum Pylonen, der an einer Achse frei schwingend aufgehangen, weitere Vorteile aufweist. Eine Verlagerung der Achse in das Untere Drittel des Pylonen, führt zu einer Hebelwirkung im oberen Teil, der den Hubvorgang mit dem Eigengewicht unterstützt. In Versuchen mit Schnurmodellen konnte das Verhältnis von Pylonhöhe zu Seildurchhang, in Verbindung mit der Lage der Achse optimiert werden, so dass die geforderte Durchfahrtshöhe erreicht wird.

 

 

p e r s p e k t i v e / a n g e h o b e n

 

 

 

a n s i c h t e n

 

 

   

  

a u f b a u  b r ü c k e n k o p f  n o r d / s c h w i n g p y l o n

 

 

 

 

b r ü c k e n k o p f  n o r d /  b r ü c k e n k o p f  s ü d

  

 

 

 

 

a u f b a u  s t a h l r o h r g e l e n k

 

 

 

 

a u f b a u  b r ü c k e n e l e m e n t e


 

E N T W U R F  2007  A M  lehrstuhl für tragwerkslehre

 

 

 

Neugestaltung der Stationen C1, C2 und K2                                                                                             

der Kinderklinik St. Hedwig in Regensburg

 

K O N Z E P T

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

U M S E T Z U N G  2011  M I T  architekturpsychologin beatrix eder U N D schmidt werbetechnik gmbh
 

 
 

PROJEKTE ^