p e r s p e k t i v e  e i n g a n g  k o n g r e s s

 

E I N  N E U E S  T A G U N G S - U N D  K O N G R E S S Z E N T R U M  F Ü R  C H E M N I T Z

Die Frage, wie man ein Ensemble wie die Stadthalle Chemnitz mit Terminal 3 und Hotel, ein Baudenkmal der frühen 70er Jahre, erweitern kann, ohne ihm seine Kraft zu nehmen, ist neben den komplexen funktionalen Anforderungen die grundsätzliche Fragestellung für dieses Projekt.
 Der vorliegende Entwurf erweitert das bestehende Ensemble respektvoll um einen neuen eigenständigen Baukörper.  Formale Bezüge im Grundriss ergeben sich nur aus der Funktion und notwendigen baulichen Anschlüssen. 
Neben den städtebaulichen und funktionalen Anforderung ist die Flexibilität und gewisse Nutzungsneutralität der Räume essentiell um ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Bauwerk realisieren zu können.
 Durch einen besonderen Bezug zum Bestand und die leichte Architektur entsteht eine besondere Atmosphäre mit einer starken lokalen Identität, die bei den Kongressbesuchern einen prägenden Eindruck hinterlässt.

 

 

 

l a g e p l a n

 

 

S T Ä D T E B A U

Der Entwurf basiert auf einem rechteckigen Grundriss mit einer Länge von 110 m und Breiten zwischen 17 und 29 m und erstreckt sich in Ost-West Richtung entlang der Stadthalle im Bereich des bestehenden Betriebshofes.  Um dessen Nutzung  weiterhin zu gewährleisten, wird der Baukörper auf Rahmen errichtet. Die neue Unterkante des Gebäudes befindet sich 4,50 m über dem Betriebshof. Einige wenige durch den Neubau wegfallende PKW-Parkplätze werden durch Doppelparker kompensiert.
 Das aufgeständerte Bauwerk gliedert sich in einen eingeschossigen Gebäudeteil mit einer Geschoßhöhe ab Unterkante von ca. 7 m im Westen sowie einen zweigeschossigen Teil mit Geschoßhöhen von jeweils 5,00 m im Osten. Kleinere Anbauten, wie der neue Treppenturm südlich des großen Saales, übernehmen elementare Funktionen und Anschlüsse.
 An der denkmalgeschützten Hauptfassade der Stadthalle fügt sich der schmale Riegel harmonisch in das Ensemble ein, setzt aber einen neuen Akzent. Das eigentliche Kongresszentrum schwebt über dem gläsernen Eingangsfoyer, und orientiert sich klar zur Stadt. Von der Fußgängerzone ändert sich die Wahrnehmung, die Dimension und Ausrichtung des Riegels wird spürbar.

 

 

g r u n d r i s s  EG

 

g r u n d r i s s  1.OG 

 

 

 

 

g r u n d r i s s  2.OG 

 

 

a n s i c h t  s ü d

 

 

 

a n s i c h t  o s t

 

 

 

s c h n i t t  l ä n g s 

 

m o d e l l

 

 

p e r s p e k t i v e  f o y e r

 

F U N K T I O N  U N D  F L E X I B I L I T Ä T

Man betritt das Gebäude von der Stadt durch das inszenierte gläserne Eingangsfoyer unterhalb des auskragenden Gebäudeteils. Nach einem freundlichem Empfang gelangt man entweder über die breite Treppe oder über die angrenzenden Aufzüge in das Foyergeschoss. Die Aufzüge könnten auch die Garderobenhalle im Bestand rollstuhlgerecht erschließen. 
Im Inneren sind die Tagungsräume klar angeordnet und gewähren ein größtmöglichstes Maß an Flexibilität. Alle Räume sind zum Licht und zur Stadt orientiert. Durch die zurückhaltende Materialisierung bieten Tagungsräume und Foyer einen neutralen Rahmen für die individuelle Gestaltung verschiedenster Veranstaltungen. Die schalldämmenden Trennwände (z.B. dorma moveo) sind flexibel und lassen so verschiedenste Raumszenarien, von kleinen Seminaren bis zur offenen Messe zu. 
In diesem Geschoss sind hauptsächlich die großen Tagungsräume angeordnet. Alle lassen sich komplett zum Foyer öffnen und sind untereinander durch eine Art Esplanade verbunden. Im obersten Geschoß findet man die ruhigeren, und introvertierteren Tagungsräume. Diese sind fast komplett untereinander kombinierbar. Am Ende befindet sich die Lounge mit Blick in den Park und einer eigenen Außenterrasse.


R U N D G A N G

Alles wird verbunden durch das große durchgesteckte Foyer. An seinen Enden ist es jeweils an den Bestand angebunden. Ein neuer Durchgang führt in das Foyer des kleinen Saales (welches in diesem Zuge vergrößert werden könnte)  Die Büroflächen werden in den Neubau verlegt, die Garderoben im Altbau konzentriert.  Direkt an dieser Verbindung entsteht eine neue Veranstaltungsterrasse auf dem Dach des Bestandes.  Eine weitere optionale Verbindung im Südosten führt über das neu eingestellte Treppenhaus auf die Galerie des Großen Foyers, was jedoch mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden müsste.
 Durch den Rundgang wird das Motiv des Bestandes, die Anordnung aller öffentlichen Flächen rund um den großen Saal fortgeführt und zu einem geschlossen Rundgang komplettiert. Dieser ermöglicht völlig neue Kombinationsmöglichkeiten für Veranstaltungen sowie einen flüssigeren internen Arbeitsablauf und kurze Wege. Die Fassade des großen Saales wird im neuen Kongressfoyer inszeniert und zur Corporate Identity des Ensembles. Ziel wäre eine einheitliche Gestaltung aller Foyerflächen bezüglich Farbgebung, Ausstattung und Signaletik.
Dadurch könnten die speziellen räumlichen Qualitäten der einzelnen Bereiche nochmals hervorgehoben und gestärkt werden. Im Gesamteindruck entsteht ein spürbar differenziertes aber in sich harmonisches Ensemble, was sich durch seinen speziellen Charakter von anderen Kongresszentren heraushebt.

 
F A S S A D E  U N D  N A C H H A L T I G K E I T

Die durchgängige Glasfassade gewährleistet in allen Räumen eine gute Belichtung, wenn diese gewünscht ist. Durch den Wechsel von transparenten und transluzenten Glaselementen werden dezidierte Blicke inszeniert oder verwehrt. Davor sitzt zur Verschattung als äußere Hülle eine strukturierte Lamellenfassade aus weiß-gold eloxiertem Aluminium. Durch die unterschiedlichen Stellungen der Lamellen wird steil einfallendes Licht im Sommer bzw. mittags retroreflektiert, flach einfallendes Licht hingegen zur natürlichen Belichtung tief in den Raum gelenkt. Innen hat man einen leicht gefilterten Blick auf die Stadt, im äußeren Eindruck entsteht eine homogenes, leicht changierendes Bild. Die Fassade generiert einen hohen Wiedererkennungswert, mit der für ein Kongresszentrum wichtigen Ausstrahlung. Durch die homogene Struktur bildet sie jedoch einen ruhigen Solitär, der selbstverständlicher Teil des Ensembles ist.

 

E N T W U R F  2011  M I T  dreigegeneinen  F Ü R  hjp-architekten

 
 

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